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Eine Geschichte über Gemeinsamkeiten, die man nicht sucht.


28.6.2025

9
 Minuten Lesezeit

Sie saß an ihrem Schreibtisch, umgeben von Stapeln, die sich täglich türmten. Der Jahresabschluss wartete, doch viel dringender waren die strategischen Fragen, die kein Ende zu nehmen schienen und sich auch nicht wirklich greifen ließen. Wie verändert man ein Unternehmen, das seit Generationen so läuft – mit starren Hierarchien, eingefahrenen Abläufen und einem Team, das nicht ohne Weiteres offen für Neues war? Sie spürte die Spannung zwischen dem Wunsch nach Modernität und der Angst, zu viel zu riskieren. Schließlich lief das Unternehmen seit Jahrzehnten gut und sie wollte niemandem, vor allem nicht ihrer Mutter, die es mit viel Mühe aufgebaut hatte, vor den Kopf stoßen. Ihre To-do Liste war lang, und mit jedem Tag kamen neue Herausforderungen hinzu: Mitarbeiterschulungen planen, Nachfolgeprozesse koordinieren, Gespräche führen, die niemand wirklich führen wollte, die aber umso wichtiger waren. Der Wochenrückblick auf LinkedIn sollte authentisch wirken, ohne den langjährigen Mitarbeitenden das Gefühl zu geben, sie leisteten keine gute Arbeit oder würden ersetzt – schließlich klopfte die KI auch schon längst an der Tür. Sie tippte den Entwurf, las ihn, löschte ihn wieder. Im Hintergrund summte der Drucker, während die Zeit davonrannte.

                                                                                                                ***

Er war den ganzen Tag durch die Produktionshallen gegangen, hatte mit dem Team gesprochen, musste an zwei Kolleg:innen denken, die in den letzten Wochen gekündigt hatten. „Wachstum“ hieß es immer – doch wie hält man Mitarbeitende, wenn sich die Arbeitsbedingungen kaum verbessern? Die jungen Kolleg:innen suchten mehr als nur Sicherheit. Sie wollten Perspektiven, Entwicklung, Wertschätzung – doch die Türen standen nur halb offen. Als Bereichsleiter spürte er die Kluft zwischen alten Strukturen und den Ansprüchen der neuen Generation. Er dachte an die bevorstehenden Gespräche mit seinen Führungskräften und wusste, dass sie nicht einfach werden würden. Wie bringt man alle auf einen Nenner? Wie schafft man eine Unternehmenskultur, die nicht nur auf dem Papier existiert? Auf seinem Schreibtisch lag ein Block mit Notizen: Mentoringprogramme, Teamevents, Feedbackrunden – gute Ansätze, doch ohne Rückhalt oft bloße Schlagworte. Seine Gedanken kreisten. Am Ende des Tages war im Kalender eine Veranstaltung zum Thema Kulturwandel vermerkt.

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Am nächsten Morgen begann sie mit einer schwierigen Personalrunde. Ein Mitarbeiter war unzufrieden, wollte mehr gefordert werden und strebte nach Weiterentwicklung. Sein Vorgesetzter bremste seine modernen Ansätze aus. Ein anderer hatte kürzlich gekündigt – aus ähnlichen Gründen. Sie war froh, dass sie die beiden Kollegen gewinnen konnte, um die Strukturen zu modernisieren. Jetzt bremsten genau diese Strukturen aber zu sehr aus. Die Herausforderungen des Alltags lasteten schwer, schnelle Lösungen waren kaum in Sicht. Ihre Gedanken kreisten um den Wandel, der nicht nur Technik, sondern vor allem Menschen erforderte. Die To-do Liste wuchs, die Zeitschwand. Heute wollte sie nicht allzu spät Feierabend machen. Gerade in diesem Moment klingelte eine Erinnerung auf ihrem Laptop.

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Er betrat den Raum, nahm einen Kaffee und sah sich das große, leuchtende Banner des T-Hubs an. Die Vorträge waren dynamisch, praxisnah und voller guter Beispiele. Er nahm sich vor ein Gespräch mit dem T-Hub zu vereinbaren. Im Anschluss drehten sich die Gespräche um Themen, die er gut kannte: Fachkräftemangel, Führungskultur, Transformation. Er zog sich an einen freien Stehtisch zurück, beobachtete den Trubel, spürte aber auch die gleiche Unruhe, die ihn oft begleitete. Er begann, mit einem anderen Teilnehmer zu sprechen und erzählte von den Herausforderungen in seiner Abteilung. Ehrlich berichtete er, wie schwierig es ist, die unterschiedlichen Bedürfnisse der Generationen zu berücksichtigen, ohne die jeweils andere Seite zu enttäuschen. Er erzählte, dass er schon lange im Unternehmen war und zwischen dem Drang nach Innovation und dem Erhalt Bewährten oft das Gefühl habe, dass zu viel auf der Strecke bleibe.

„Das kenne ich“, sagte sie und stellte sich zu ihnen. Sie kamen ins Gespräch. Die Herausforderungen waren die gleichen. Sie vereinbarten, sich zu dem Thema auszutauschen: Was hat sich bewährt? Wie kann man sich gegenseitig unterstützen?

                                                                                                              ***

Die Geschichte steht beispielhaft für Situationen, wie sie viele Menschen erleben. Man ringt mit Veränderung, stellt Gewohntes in Frage, wägt Verantwortung ab und das oft zwischen Tagesgeschäft und Zukunftsfragen.

Gerade in solchen Momenten kann der Austausch mit anderen Unternehmer:innen und Entscheider:innen überraschend wertvoll sein. Nicht, weil jemand die perfekte Lösung parat hat. Sondern weil man merkt: Andere kennen das auch. Und sie haben Wege gefunden, damit umzugehen. Wer sich vernetzt, öffnet einen Raum, in dem Fragen erlaubt sind – auch solche, die man im eigenen Umfeld vielleicht nicht stellt. Man bekommt neue Perspektiven, erkennt Muster schneller, und manchmal reicht ein Gespräch, um einen Knoten im Kopf zu lösen.

Was wir damit sagen wollen: Vernetzen heißt nicht nur Kontakte sammeln. Es bedeutet, unterschiedliche Blickwinkel zuzulassen. Herausforderungen gemeinsam zu durchdenken. Lösungen zu entdecken, die alleine oft verborgen bleiben. Gemeinsam zu arbeiten heißt nicht, allesgemeinsam zu tun – aber es macht vieles leichter. Und es schafft Raum für Ideen, Mut und Vertrauen.

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