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Teil II: Mit System zur Strategie – Nachhaltigkeit messbar und wirksam gestalten


23.5.2025

9
 Minuten Lesezeit
📌 Vom Bauchgefühl zur Strategie: Warum Struktur hilft

Viele KMU setzen bereits nachhaltige Maßnahmen um – vom papierlosen Büro bis zur regionalen Beschaffung. Doch oft fehlt eine systematische Herangehensweise, die diese Aktivitäten sichtbar, vergleichbar und steuerbarmacht. Eine echte Strategie hilft nicht nur bei der Priorisierung, sondern auch dabei, Ressourcen gezielt einzusetzen und Wirkung zu erzeugen. Doch wie gelingt der Einstieg, ohne sich im Dschungel aus Kennzahlen, Normen und Frameworks zu verlieren?

🧭 Der Ausgangspunkt: Orientierung durch Fragen statt Perfektionsanspruch

Bevor Ziele definiert werden können, braucht es ein klares Selbstverständnis: Was genau bedeutet Nachhaltigkeit für unser Unternehmen?Welche ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Themen sind wirklich relevant? Und wo setzen wir vielleicht schon gute Impulse – auch ohne sie bislang als „nachhaltig“ zu bezeichnen?

Nachhaltigkeit ist kein festgeschriebenes Konzept, sondern eine Haltung. Unternehmen können sich bspw. Über folgende Fragen nähern:

  • Was würden wir in zehn Jahren gerne über unser Unternehmen sagen können?
  • Welche Themen bewegen unsere Teams heute schon ganz konkret?
  • Womit wollen wir öffentlich in Verbindung gebracht werden - und womit lieber nicht?

Ein solcher Reflexionsprozess legt den Grundstein für eine gemeinsame Haltung. Der Einstieg gelingt am besten über Workshops, interne Dialogformate oder einfache Selbstchecks entlang der ESG-Dimensionen. Ziel ist es, gemeinsam ein realistisches Bild zu gewinnen – ohne Anspruch auf Vollständigkeit, aber mit Blick für die eigene Wirksamkeit. Eine erste Orientierung können zum Beispiel das Umweltbundesamt, das Angebot der IHK Osnabrück oder das der HWK Osnabrück.

📐 Strategie mit Substanz: Von der Idee zur Richtung

Wer weiß, wo er steht, kann strategisch planen. Eine Nachhaltigkeitsstrategie übersetzt das Selbstverständnis in konkrete Zielbilder und Maßnahmen. Sie ordnet lose Initiativen, schafft Klarheit über Prioritäten und definiert Zuständigkeiten.

Für KMU ist eine einfache Struktur ausreichend. Entscheidend ist, die relevanten Handlungsfelder zu identifizieren – sei es Energieverbrauch, Lieferkette, Mitarbeitendenentwicklung oder Produktgestaltung – und zu definieren:

  • Was ist unser Ziel in diesem Bereich?
  • Welche konkreten Maßnahmen bringen uns dorthin?
  • Wer übernimmt Verantwortung und wie messen wir den Fortschritt?

All das kann in einem sogenannten Nachhaltigkeitsfahrplan münden, der regelmäßig aktualisiert wird. Wichtig ist nicht das perfekte Konzept, sondern Verbindlichkeit und Umsetzbarkeit. Genau das schafft Motivation im Team – und sendet glaubwürdige Signale nach außen.

📊 Kennzahlen mit Köpfchen: Wirkung sichtbarmachen

Nachhaltigkeit ist mehr als Zahlen – aber ohne Zahlen bleibt sie oft unsichtbar. Relevante Kennzahlen helfen, Fortschritte sichtbar zu machen, Entwicklungen zu steuern und Erfolge zu kommunizieren.

Zahlen sind also wichtig – aber nicht jede Kennzahl ist deshalb sinnvoll. KMU sollten sich auf wenige, relevante KPIs konzentrieren, die ihre tatsächliche Wirkung abbilden: etwa CO₂-Ausstoß pro Produkteinheit, Energieeffizienz, Krankheitsquote oder regionale Lieferantenquote. Entscheidend ist, dass die Indikatoren zu den gesetzten Zielen passen und Entwicklungen über die Zeit erkennbar machen.

Bei der Auswahl von Kennzahlen ist Qualität wichtiger als Quantität. Sinnvolle KPIs sind aussagekräftig, vergleichbar und ermöglichen eine klare Bewertung der Entwicklung. Ein Beispiel: Statt „Papierverbrauch gesamt“ ist „Papierverbrauch pro Mitarbeitendem“ aussagekräftiger, da die Kennzahl die Effizienz im Verhältnis zur Mitarbeiterzahl widerspiegelt. Eine schlechte Kennzahl ohne Kontext oder Bezugsgröße liefert dagegen wenig Orientierung und kann sogar irreführend sein.

Entscheidend ist: Die Kennzahlen müssen verständlich, überprüfbar und entwicklungsfähig sein. Sie sind kein Kontrollinstrument, sondern ein Werkzeug für Steuerung und Lernen. Und sie müssen zur Realität des Unternehmens passen –nicht zur Idealvorstellung einer Zertifizierungsstelle.

📣 Intern verankern, extern anschlussfähig bleiben

Eine Strategie entfaltet nur dann Wirkung, wenn sie im Unternehmen verankert ist. Wird sie intern nicht verstanden oder gelebt, bleibt sie eine leere Hülse. Deshalb ist es essenziell, Mitarbeitende früh einzubinden – etwa über Workshops, Umfragen oder konkrete Pilotprojekte.

Gleichzeitig hilft es, sich an gängigen Standards wie dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) oder den SDGs (Sustainable Development Goals) zu orientieren, um Vergleichbarkeit zu schaffen. Eine vollständige Zertifizierung ist nicht zwingend notwendig – wohl aber ein Verständnis dafür, wie die eigenen Maßnahmen in größere Zusammenhängeeinzuordnen sind.

💬 Fazit: Strategie gibt Richtung – Zahlengeben Rückenwind

Nachhaltigkeit braucht keinen Perfektionismus, sondern Haltung, Klarheit und Mut zur Umsetzung. Wer eine Strategie entwickelt und gezielte Kennzahlennutzt, schafft nicht nur Orientierung, sondern auch Resonanz – nach innen und außen.

Es geht nicht um „alles richtig machen“, sondern um verantwortungsvolles Handeln mit Augenmaß. Eine gute Strategie ermöglicht Dialog, schafft Vertrauen und motiviert zur Mitgestaltung. Genau so wird Nachhaltigkeit zur echten Chance für KMU.

👉 Ausblick auf Teil III

Im dritten Teil der Reihe „Echt nachhaltig“ zeigen wir, wie KMU ihre Fortschritte sichtbar machen können – und worauf es bei glaubwürdiger Kommunikation und echter Wirkung wirklich ankommt. Hier gelangst du direkt zu Teil III.

Hinweis: Dieser Beitrag dient der allgemeinen Information und stellt keine rechtliche Beratung dar.

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