📢 Vom Handeln zum Erzählen: Warum Kommunikation dazugehört
Viele Unternehmen schrecken davor zurück, über Nachhaltigkeit zusprechen. Zu groß scheint die Gefahr, angreifbar zu werden oder Erwartungen nicht zu erfüllen. Doch wer seine Bemühungen nicht teilt, bleibt unsichtbar – nach innen wie nach außen. Dabei geht es nicht um Selbstdarstellung, sondern um Transparenz und Dialog.
Gerade als KMU profitierst du davon, wenn du zeigst, woran du arbeitest. Ob auf deiner Website, in Gesprächen mit Kund:innen oder gegenüber Bewerber:innen: Eine ehrliche Kommunikation schafft Vertrauen und zeigt Haltung. Wichtig ist dabei: nicht übertreiben, nicht beschönigen, sondern nachvollziehbar und konkret bleiben.
Du musst keinen umfassenden Bericht vorlegen. Gerade für kleinere Unternehmen reichen oft einfache Formate. Eine eigene Nachhaltigkeitsseite auf der Website kann deine Ziele und Maßnahmen transparent machen. Kurze Updates im Newsletter oder Intranet halten Mitarbeitende und Stakeholder auf dem Laufenden. Auf Social Media kannst du Einblicke in nachhaltige Projekte als „Behind the Scenes“-Posts oder Challenges unterhaltsam und nahbar vermitteln.
Auch einfache Visualisierungen – wie ein Fortschrittsfahrplan, ein Balkendiagramm oder eine Checkliste – helfen, Veränderungen greifbar zu machen. Zahlen sind dabei wertvoll, aber nur, wenn sie verständlich und nachvollziehbarsind. Statt auf komplexe Statistiken zu setzen, reicht oft eine einfache Botschaft wie: "Wir haben 2024 rund 6t CO₂ eingespart“. Oder: "95% unserer Produkte werden in einem Umkreis von 150km gefertigt – inklusive aller finalen Produktionsschritte. Vorprodukte und Rohstoffe beziehen wir, wo möglich, ebenfalls regional.", bei Bedarf kannst du hier die Gelegenheit nutzen, offen zu kommunizieren: "80% unserer Produkte stammen aus Betrieben in einem Umkreis von 150km. Unsere Zulieferketten prüfen wir derzeit Schritt für Schritt auf weitere Regionalisierung."
Für eine erfolgreiche Nachhaltigkeitskommunikation ist die Wahl passender Medienkanäle entscheidend und sollte sich am Reifegrad deines Unternehmens orientieren. Formelle Kanäle wie Website, Nachhaltigkeits- oder Geschäftsberichte sind ideal, um geprüfte und umfassende Informationen langfristig bereitzustellen. Informelle Kanäle wie Social Media, interne Newsletter oder Teamrunden ermöglichen schnellen Dialog und fördern die Einbindung der Mitarbeitenden.
Die Kombination beider Kanäle schafft Transparenz und erhöht die Reichweite, indem unterschiedliche Zielgruppen auf ihren bevorzugten Wegen erreicht werden. Wichtig ist, dass Form und Ton zu dir passen: Wer sonst klar und direkt kommuniziert, sollte das auch bei Nachhaltigkeitsthemen tun. Ehrlichkeit und Pragmatismus in der Sprache spiegeln am besten dein tatsächliches Vorgehen wider.
Gerade in Zeiten von Greenwashing-Vorwürfen ist Glaubwürdigkeit entscheidend. Deshalb: Mach nichts größer, als es ist – aber auch nichts kleiner. Zeig ruhig, wo du unsicher bist oder noch keine Lösung hast. Das schafft Verbindung. Denn: Wer ehrlich ist, übernimmt Verantwortung. Und genau das zählt heute mehr denn je – für Mitarbeitende, Partner:innen und Kund:innen. Sie suchen keine perfekten Marken, sondern verlässliche Wegbegleiter. Ehrlichkeit ist dabei keine Schwäche, sondern dein stärkstes Argument gegen Misstrauen.
Das bedeutet auch: Achte auf Begriffe wie klimaneutral, regional oder nachhaltig – und erkläre, was genau für euch dahintersteckt. Je transparenter du bist, desto glaubwürdiger wirst du wahrgenommen. Vermeide Phrasen wie "Wir sind Vorreiter", wenn du noch auf dem Weg bist. Sag lieber: "Wir arbeiten dran – Schritt für Schritt." Das ist nahbar, glaubwürdig und motivierend.
Mit Teil 3 endet unsere Reihe Echt nachhaltig. Wir haben gezeigt:
Teil 1: Wie du echte Wirkung statt Greenwashing anstreben kannst
Teil 2: Wie aus Haltung eine Strategie wird – mit klaren Zielen und messbarer Wirkung
Teil 3: Wie Kommunikation gelingt, die nicht überfordert, sondern einlädt
Nachhaltigkeit ist kein Projekt mit Enddatum, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Wer bereit ist, mutig zu reflektieren, strategisch zu planen und offen zu kommunizieren, schafft echte Veränderung – Schritt für Schritt.
Diese Veränderung beginnt nicht mit dem perfekten Bericht oder der idealen Maßnahme, sondern mit der Entscheidung, Verantwortung zu übernehmen. Nicht alles muss sofort messbar sein – entscheidend ist, dass du ehrlich bleibst, deine Richtung kennst und bereitbist, dich weiterzuentwickeln.
✨ Echt nachhaltig zu handeln heißt nicht, alles richtig zu machen – sondern konsequent dranzubleiben, Verantwortung zu tragen und andere mitzunehmen. Jeden Tag ein Stück Zukunft gestalten: unperfekt, aber echt.
Hinweis: Dieser Beitrag dient der allgemeinen Information und stellt keine rechtliche Beratung dar.